Dienstag, 27. September 2016

Unwetter in Griechenland, und wir sind mittendrin





Am Nachmittag des 6.Septembers, einen Tag nachdem unsere workaways, Kaitlyn und Blythe, angekommen waren, fing es an zu regnen. Als die beiden sich im Spaß beschwert haben, dass sie wegen der Sonne nach Griechenland gekommen sind und nicht hierfür, haben wir noch gesagt "In spätestens zwei Tagen ist es so wie so wieder heiß".

Mittwoch, 21. September 2016

Wie sich unser Haus mit der Hilfe der workawayer verändert hat


Im Juli 2015 hatten wir unseren ersten workawayer, Florenz. Er hat eine Wand eingerissen und damit den ersten Schritt gemacht zu der Renovierung unseres Hauses. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir einige workawayer gehostet, aus verschiedenen Ländern, mit verschiedenen Kulturen. Viele sind zu Freunden geworden, mit manchen haben wir uns nicht so gut verstanden. Aber dieses Projekt hat uns nicht nur viele wundervolle Erfahrungen beschehrt, das Haus hat sich mit jedem workawayer etwas mehr verändert. So ist unser Haus mit wenig Geld immer hübscher geworden. Ich möchte euch mit diesem post einen Jahresrückblick geben, mit Fotos von den Veränderungen und euch jeden workawayer, der uns besucht hat, einzeln vorstellen.

Wie schon zuvor erwähnt, begann alles mit Florenz, dem schüchternen Ingenieur-Studenten aus Frankreich. Ich war so aufgeregt, endlich unseren ersten workawayer willkommen zu heißen. Leider muss ich aber gestehen, dass ich etwas enttäuscht war, als ich ihn kennen lernte und er kein Wort heraus brachte, weil er einfach zu schüchtern war. Als ich Vasilli das erzählt habe, war seine Antwort: “Es kann ja nicht jeder so viel reden wie du...” und damit hatte er wohl recht. Nichts desto trotz haben wir eine schöne Zeit mit Florenz verbracht und ich war total begeistert, als er die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer gekappt hat, so dass eine Art Tresen entstand. Es war die erste große Veränderung am Haus und ich war froh, dass sich etwas tat. Während Florenzs Aufenthalt gab es ein paar Überraschungsgäste. Cäser und Roman, zwei junge Backpacker aus Belgien, tauchten auf einmal in Vasillis Gaststäte auf, und blieben für eine Nacht bei uns, aber das ist eine andere Geschichte.


Im August 2015 ist der 64-jährige Engländer Graham zu uns gekommen. Graham ist einen Tag früher als angekündigt mit seinem Motorrad bei der Gaststätte aufgetaucht. Der lustige Mann mit den zerzausten Haaren und dem breiten, zahnlosen Lachen, hat uns nach dem Weg nach Tarapsa gefragt. Als wir ihm sagten, dass er hier schon in Tarapsa sei und wir ins Gespräch kamen, haben wir erst festgestellt, wer er war. Als er erfahren hat, dass wir seine hosts sind, war er total überascht und glücklich, dass er schon angekommen war. Graham hat ein fröhliches Wesen und trotz seines Alters noch viel Energie, daher verstand er sich prächtig mit unserer kleinen Anna. Anna war fröhlich am kreischen währen er mit ihr gespielt hat. Um die gleiche Zeit sind auch meine Mutter und mein kleiner Bruder nach Griechenland gekommen, sie haben sich das Haus mit Graham geteilt und auch die Arbeit daran. Graham hat die Balkonpfosten und alle Fenster im Untergeschoß neu gestrichen und zusammen mit meiner Mutter haben sie das Untergeschoß entrümpelt. Meine Mutter hat dann noch alles gründlich geputzt und nachdem Graham noch bei der Taufe unserer Tochter geholfen hat, musste er uns auch schon wieder verlassen.

Im September 2015 kamen dann das junge Paar, Nick und Candace, aus Neuseeland zu uns und ein paar Tage später kam der gerade 18-jährige Kanadier, Brendan, dazu. Die drei bildeten ein super Team, wir haben uns toll verstanden und viel Spaß gehabt, während die Jungs einander geärgert haben. Candace war eine große Hilfe beim Sauber machen, sie hat meine komplette Küche -inklusive Kühlschrank-Innenleben- auf Hochglanz gebracht und die Jungs haben Vasilli beim Holz fällen geholfen. Am Haus haben sie eine neue Aussentreppe eingebaut und gestrichen.

Janis und Laima aus Lettland mit ihrem kleinen Sohn Cosmo haben den Oktober 2015 bei uns verbracht. Da Janis in Deutschland aufgewachsen ist und fließend Deutsch spricht, konnten wir uns super unterhalten und
ich war froh, mal wieder mit jemandem auf Deutsch reden zu können. Die meiste Zeit habe ich aber mit Laima verbracht. Während die Jungs am Holz fällen waren, haben wir mit den Kinderwagen das Dorf erkundet, oder sind in Gythio Kaffee trinken gegangen. Wir hatten viele tiefgehende Unterhaltungen mit der liebevollen und einfühlsamen Laima. Es war toll, sich mit einer jungen Mutter zu unterhalten, die, genau wie ich, auf gesunde Ernährung und naturnahe Erziehung zählt. Wir hatten mit Laima und Janis noch ein paar Schwierigkeiten zu meistern, die uns aber nur mehr zusammengeschweißt haben. Diese Schwierigkeiten hingen mit Amy und Daniel aus England zusammmen, die für ein paar Tage dazu gekommen sind, aber darauf werde ich im nächsten blogpost weiter eingehen. Amys und Daniels Beitrag zum Haus war übrigens ein ganz kleines Schränkchen (ohne Tür). Laima konnte mit dem kleinen Cosmo natürlich nicht so viel machen, sie hat mir im Haushalt geholfen so weit sie konnte, hat aber darauf bestanden, während der letzten Tage noch ganz alleine das Schlafzimmer im Haus zu streichen. Die beiden haben wir im April 2016 in Amsterdam wiedergesehen und wieder eine tolle gemeinsame Zeit verbracht.


Die letzten workawayer, die 2015 gekommen sind, noch bevor wir das Haus über den Winter an Erntehelfer vermietet haben, waren Ashley und Mike aus den USA. Sie sind leider nur für 5 Tage geblieben und daher konnten wir uns nicht so gut kennen lernen. Sie haben aber noch geholfen ein paar Olivenbäume einzupflanzen und Ashley hat angefangen das Balkongeländer am Haus zu streichen.






Darauf folgte ein langer Winter, in dem wir das Haus vermietet hatten und Vasili fast jeden Tag am Oliven ernten war. Anfang April sind wir nach Deutschland geflogen, um mit dem Verkauf von unserem Olivenöl dort zu beginnen und als wir zurück kamen, waren schon die ersten Anfragen von neuen workaways in meinem e-mail-Postfach. Die ersten workaways des neuen Jahres, Madeline und Richard aus USA und Cuba, sind auch nur für eine Woche bei uns geblieben. Richard hat dabei geholfen die Olivenbäume von Unkraut zu befreien, und Madeline hat während dessen weiter gemacht mit dem Streichen des Balkongeländers.

Als Sarah und Adam aus Australien zu uns kamen, haben sie dann das Balkongeländer fertig gestrichen und die Wände im Wohn- Esszimmer vorbereitet aufs Streichen. Außerdem hat Adam Vasili mit verschiedenen Arbeiten auf den Feldern unterstützt. Mit Adam und Sarah hat uns die gesunde Lebensweise verbunden und zu vielen Gesprächen inspiriert. Bei unserem gemeinsamen Strandausflug hat Sarah unserer kleinen Nichte, Chrisoula, Handstand und Radschlag beigebracht. Auch ich habe von Sarah gelernt Radschläge zu machen, die ich mit Hilfe von unseren nächsten workawayern, Cara und Jarryd, schließlich perfektioniert habe.


Cara und Jarryd aus Südafrika sind Ende Juni 2016 angekommen und als sie nach drei Wochen wieder nach Hause geflogen sind, haben sie mein Herz mitgenommen. Sie sind mit jeweils zwei Riesenkoffern aus dem Bus gestiegen (wie wir später herausfinden mussten passte nicht einmal einer davon in meinen Kofferraum). Und ich war geschockt! Ich dachte: “Da kommen Barby und Ken, die werden uns wohl keine große Hilfe sein”…

Dann packte Ken aus, im ersten Gespräch hat er gleich ganz streng zu mir gesagt: "Also wir wollen gleich regeln, was für Arbeitszeiten bei euch gelten und nicht, dass sich das dann hinterher ändert, bei unseren letzten Hosts sollten wir nämlich erst nur morgens und abends arbeiten, aber dann wurde das jeden Tag
mehr!”. Ich war total perplex, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wir sind hier in Griechenland, wir haben KEINEN PLAN! Bis jetzt hatte sich noch nie ein workawayer beschwert. Vasili hat sie ein wenig beruhigt, aber sie schienen immer noch nicht wirklich überzeugt. Wir planten den nächsten Tag und ich verabschiedete mich. Den nächsten und den übernächsten Tag war ich recht nervös, ich wollte nichts falsches sagen oder tun. Als wir aber dann einen gemeinsamen Tag am Strand verbracht haben, lockerte sich die Stimmung und nach ca. zwei Wochen waren wir so dicke Freunde, dass ich sie nicht gehen lassen wollte und sie offensichtlich auch nicht gehen wollten. Sie haben sich so ins Zeug gelegt für unser Haus, wie wir es gar nicht erwartet hatten. Nebenbei haben sie noch auf den Ländereien geholfen und unser Haus blitze-blank geputzt. Sie haben das Wohn-Esszimmer und das Badezimmer im Haus gestrichen, einige Gegenstände verschönert, das komplette Haus geputzt, es schön dekoriert und den Vorgarten von Unkraut befreit. Jetzt muss nur noch die Küche renoviert werden. Gemeinsam mit meiner Cinderella Cara (So nenne ich sie spielerisch, weil sie meinen riesigen Klamottenhaufen gemeistert hat) haben wir noch eine Balettaufführung gesehen, die erste meines Lebens. Ein paar Tage später mussten wir uns dann leider verabschieden. Wir hoffen darauf, dass wir uns nächstes Jahr auf Kreta wiedersehen werden!


Unsere bis jetzt letzten workawayer waren Letizia aus Italien und Brenen aus Alaska. Die zwei haben sich gut mit meinem Bruder verstanden, der zu der Zeit auch da war, doch leider waren sie für uns keine große Hilfe. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie noch zu jung und unerfahren sind. Brenen hat Vasili ein bisschen beim Holzfällen geholfen und Letizia hat mir im Haushalt geholfen. Außerdem hat Brenen eine Kiste gestrichen für Annas Zimmer. Das Ergebniss war nicht sehr überzeugend.

Für September bis November 2016 haben wir schon wieder einige workawayer, wir sind gespannt, welche Erfahrungen wir mit ihnen machen werden. Ich werde sicher bald wieder ein paar interessante Geschichten zu erzählen haben.