Monemvasia ist eine griechische Kleinstadt, die
imbyzantinischen Reich bedeutender Stützpunkt und Festung war. Sie liegt auf
einem Felsen, vor der Küste Lakoniens im Südosten der Halbinsel Peloponnes.
Ihren Namen verdankt die Stadt ihrer Lage, griechisch moni emvasia (μόνη
εμβασία) bedeutet „einziger Zugang“. Sie galt bis zur griechischen
Unabhängigkeit 1821–30 wegen ihrer schweren Einnehmbarkeit als das ‚Gibraltar
des Ostens‘.
Heute sind die vielen kleinen Häuser in der Festung zu
Restaurants, Cafes, Ferienwohnungen und Souvenirläden geworden. Man kann die
engen Gassen der Altstadt erkunden, seinen Kaffee auf dem Marktplatz mit
Meerblick genießen, oder den Felsen erklimmen, um zur Burg zu gelangen. Auch der
Hafen des neueren Stadtteils, der auf dem Festland liegt, ist einen Spaziergang
wert.
Geschichte (aus Wikipedia)
583 wurde die erste Ansiedlung auf dem Felsen von Monemvasia
vor der Küste des Peloponnes errichtet, als Schutz für die Bewohner der
umliegenden Siedlungen des Festlandes vor den slawischen und awarischen
Angriffen, die mit der Vernachlässigung der byzantinischen Balkanverteidigung
unter Justinian I. und seinen Nachfolgern einsetzten.
Die Stadt, wo auch die Chronik von Monemvasia entstand,
bildete in den folgenden Jahrhunderten ein Rückzugsgebiet der byzantinischen
Herrschaft in Südgriechenland und war Ausgangspunkt der Rückeroberung der
Halbinsel Peloponnes. Die Stadt war auch wichtig zur Sicherung des Seewegs von
Konstantinopel nach Venedig.
Die Festung galt lange als uneinnehmbar und hielt sowohl den
zahlreichen arabischen Belagerungen als auch dem normannischen
Eroberungsversuch von 1147 stand. Es wird berichtet, dass ein Kornfeld in der
Zitadelle vorhanden war, das – zusammen mit den zahlreichen Zisternen –
ausreichte, eine Besatzung von 30 Mann auf Dauer zu ernähren; damit war die
Zitadelle autark und konnte unbegrenzt verteidigt werden.
Nach dem Fall Konstantinopels im vierten Kreuzzug blieb
Monemvasia eine freie byzantinische Stadt und konnte erst 1249 nach
dreijähriger Belagerung durch die seit 1204 das Festland kontrollierenden
Franken zur Kapitulation genötigt werden. 1263 mussten die Franken Monemvasia
zusammen mit Mystras an das byzantinische Reich zurückgeben. Nach
den osmanischen Eroberungen von Konstantinopel 1453, Mystras 1460 und Trapezunt
1461 war Monemvasia das letzte territoriale Überbleibsel des glanzvollen
Römischen Reichs. Auf sich allein gestellt nicht überlebensfähig, unterstellte
sich die Stadt erst einem katalanischen Seeräuber, der bald wieder vertrieben
wurde, dann dem Papst, der aber militärisch nicht zu ausreichendem Schutz in
der Lage war, und schließlich 1464 Venedig, das die Stadt bis 1540 gegen die
Türken zu halten vermochte.
Nachdem er von 1540 bis 1690 osmanisch geworden war, fiel
der Ort 1690 bis 1715 wieder an Venedig, nach Verhandlungen 1715 wieder an die
Türken. In der zweiten türkischen Epoche setzte ein Bevölkerungsschwund ein,
der die in ihren Glanzzeiten zwischen 10.000 und 25.000 Menschen zählende
Bevölkerung auf wenige Hundert reduzierte.
Die Stadt wurde im Befreiungskrieg 1821 befreit. Dennoch
gelang es der Stadt nicht, sich zu erholen, sie versank im Gegenteil nahezu
völlig in Bedeutungslosigkeit und wurde ein sterbendes Dorf, das 1971 noch 32
Einwohner zählte. Auf dem Ufer gegenüber dem Felsen entstand ein modernes Dorf,
das Gefira („Brücke“) genannt wird, im Gegensatz zur alten Stadt, die Kastro
(„Burg“, vgl. Kastron) heißt. Nach 1980 setzte der Wiederaufbau der alten Stadt
ein, die nun eine beliebte Wochenendresidenz wohlhabender Athener wurde. Heute
werden die mittelalterlichen Gebäude nach und nach restauriert; viele von ihnen
sind zu Hotels umgewandelt worden.
Monemvasia ist der Geburtsort des griechischen Dichters
Giannis Ritsos, der auf dem Friedhof von Monemvasia begraben ist. Der
griechische Staat hat die byzantinische Ausgrabungsstätte von Monemvasia mit
dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen