Mittwoch, 27. September 2017

Unser griechischer „Dschungel-Garten“



Ein positiver Aspekt des Landlebens in Griechenland sind die vielen leckeren Gemüsesorten, die man ohne große Schwierigkeiten anpflanzen kann, da das schöne Wetter sie wachsen und gedeihen lässt. Ein kleines Fleckchen Erde hat man eigentlich immer zur Verfügung.




Im Sommer kann man Auberginen, Tomaten, Zucchini, grüne Bohnen und Vlita anpflanzen. Diese Gemüsesorten wachsen in Deutschland meist nur im Gewächshaus und schmecken daher auch nicht so wie in Griechenland. Im Sommer ist ein selbst angelegter Garten mit reichlich Arbeit verbunden, er muss regelmäßig gegossen werden, da es im Sommer über mehrere Wochen nicht regnet (von Mitte Juni bis Mitte September regnet es fast gar nicht) und die Pflanzen durch die hohen Temperaturen schnell austrocknen. 

Das Wintergemüse in Griechenland entspricht in etwa dem Gemüse, welches in Deutschland im Sommer angebaut wird: z.B. Möhren, große Bohnen, Erbsen, Rote Beete, Spinat, Sellerie, Salat(Maruli), Kohl...
Unser kleiner Garten im Winter 2016-17
"Marouli"

"Mama, kann ich endlich die Aubergine pflücken?"
"Jetzt darf ich endlich und jetzt geht sie nicht ab!"
Dieses Jahr, als wir im Frühling in Deutschland waren, hat mein Schwiegervater unseren Garten bewirtschaftet. Er hat Unmengen an grünen Bohnen, Tomaten, Auberginen, Zucchini und Vlita gesät und gepflanzt. Als wir nach Hause kamen, war alles schon reif und wir mussten nur noch gießen und ernten.

Anna hat diesen Sommer immer gesagt: "Wir gehen jetzt in den Wald". Unser Garten sah wirklich aus wie ein Dschungel.

                                            
Vlita ist eine der vielen essbaren Pflanzen, die in Griechenland auch wild wachsen. Auf Deutsch wird diese Pflanze „Aufsteigender Fuchsschwanz“ genannt und gehört zu der Gattung „Amarant“ innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Die Zubereitung geht schnell und einfach und ergibt z.B. zu Fisch eine sehr leckere und gesunde Beilage. Die Griechen sammeln neben Vlita viele wildwachsende Pflanzen, die sie allgemein „Chorta“ nennen, zu Deutsch „Gras“. Diese Pflanzen bilden eine Rosette und sehen daher dem in Deutschland bekannten Löwenzahn sehr ähnlich, sie schmecken sehr gut und sind natürlich sehr vitaminreich. Sie werden einfach für 15 Minuten gekocht, das Wasser wird abgegossen( um die Bitterstoffe zu entfernen) und das „Chorta“ wird mit Olivenöl und dem frischen Saft einer Zitrone übergossen und serviert.
Vlita, das leckere Gras 



Wer schon einmal in Griechenland war, und die griechischen Gerichte gekostet hat, weiß, dass das Essen hier in keiner Weise dem ähnelt was man in Deutschland in den meisten griechischen Restaurants als griechische Spezialität serviert bekommt. Das liegt unter anderem auch daran, dass das Gemüse in Griechenland viel aromatischer und intensiver schmeckt, als in Deutschland. Wer in Deutschland holländische Tomaten kauft, kann nicht sagen, dass er den Geschmack von „richtigen“ Tomaten kennt. Meine Eltern berichten immer sehr gerne, wie sie, als sie vor über 25 Jahren nach Griechenland ausgewandert sind, in die Tomaten wie in Äpfel gebissen haben, weil sie damals noch köstlicher schmeckten als heutzutage.

             Wir haben dieses Jahr so viele Tomaten, dass ich sie für alles benutze. Natürlich essen wir viel Salat, aber dank ihres vollen Geschmacks kann man die griechischen Tomaten zu einer hervorragenden Soße verarbeiten. Die einfachste Methode, z.B. für Nudeln, ist: die Tomaten reiben und zusammen mit kleingehackten Zwiebeln in Olivenöl auf hoher Stufe kochen bis das Tomatenmark nach ca. 20 Minuten eine dunkle Farbe und eine dickflüssige Konsistenz angenommen hat.

Auf diese Weise bereiten wir auch grüne Bohnen nach Griechischer Art zu:

Für den Winter haben wir nun Karotten und Rote Bete ausgesät. Später werden wir noch weitere Gemüsesorten anpflanzen. Mal sehen was daraus wird!

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